Diese neuen Wörter musst du kennen.

"Fake News", "Emoji" und "Selfie" - insgesamt 5.000 neue Wörter enthält der aktuelle Duden. Seit Anfang August 2017 ist die 27. Auflage des Dudens auf dem Markt. Es ist das umfangreichste und gleichzeitig aktuellste Nachschlagewerk zur deutschen Rechtschreibung, dass es je gab, heißt es beim Dudenverlag in Berlin. Vor vier Jahren war die bislang letzte Neuauflage erschienen.
Für die Neuaufnahme von Wörtern sind mehrere Kriterien entscheidend: Zum einen ist die Häufigkeit der Nutzung von großer Bedeutung und andererseits wird auch das Vorkommen in verschiedenen Textsorten zur Auswahl herangezogen. Werfen wir einen Blick auf die neuen Wörter so fällt auf, dass sie zum einen ganz klar den Wandel der Sprache widerspiegeln und mit der Zeit gehen.
Aus der Technik wurden viele Begriffe aufgenommen, darunter „Cyberkrieg“, „Dropbox“, „Klickzahl“, „Livestream“, „Tablet“ oder auch die modernen Aktivitäten „facebooken“, „liken“ und „tindern“. Die Politik hat auch einen Beitrag dazu geleistet, dass der Duden um mehr Worte gewachsen ist. Begriffe wie „Europagedanke“, „Flüchtlingskrise“, „Kopftuchstreit“, und „Wutbürgerin“ sind von nun an im Duden nachzuschlagen. Es wird ganz deutlich, dass der Duden weg möchte von dem Image des angestaubten Nachschlagewerks und unter anderem das Ziel beabsichtigt Spaß an Sprache zu vermitteln. Zu den Neuheiten im umgangssprachlichen Bereich zählen Wörter wie „verpeilen“, „rumeiern“, „Ramschniveau“ oder „Honk“.
Und so gut kennen die Bonner die die neuen Begriffe des täglichen Sprachgebrauchs:
Kannst Du mir sagen wer oder was eigentlich der Honk ist?
Kevin (Physiotherapeut): Honk, so wie ich das noch kenne aus der Jugendzeit war immer ein Idiot oder Vogel, Trottel. Also jemand, der nicht ganz so schlau ist.
Kannst Du mir sagen was Hygge bedeutet?
Julia (Studentin): Also Hygge bedeutet für mich erst mal so gar nichts, weil ich das noch nie gehört habe aber es könnte möglicherweise ein Städtename sein.
Was ist ein Jumpsuit?
Achim (Autohändler): Keine Ahnung aber ich vermute, dass es aus dem Fallschirmspringen kommt. Also das heißt, eine Art Overall, den man jetzt auf Mode adaptiert.
Es wird deutlich, dass neben der Technik und der Politik auch die Mode einiges an Begriffen für die Neuauflage des Dudens zu bieten hat, beispielweise „Jumpsuit“, „Hoodie“ oder „Undercut“. Zu Trendbegriffen zählen zudem „Low Carb“, „Roadtrip“, „Hygge“ und „Urban Gardening“.
Je komplexer unsere Lebensumstände werden, desto mehr muss die Sprache darauf reagieren. Auffallend ist, dass insbesondere das Internet und die Informationstechnologie bei neuen Begriffen eine Vorreiterrolle spielen.
Der aktualisierte Duden-Wortschatz ist ein Zeichen für die Wandlungsfähigkeit und die Lebendigkeit der deutschen Sprache. Ein Wörterbuch muss relevant sein und Relevanz wird nicht erreicht, wenn man sich gegen die natürliche Entwicklung von Sprache wendet.
Die wichtigsten Wortneuheiten im Überblick:
*Flüchtlingskrise
* Fake News (Falschmeldungen)
* postfaktisch (Aussagen, die auf Gefühlen statt Tatsachen beruhen)
* Speeddating / Speed-Dating (Veranstaltung zur Partnersuche)
* facebooken (Verb für das Nutzen des sozialen Netzwerks)
* tindern (Verb für das Nutzen der Datingapp)
* Internetblog
* Selfie (Selbstporträt, oft aus der eigenen Hand aufgenommen)
* Tablet (flacher und besonders leichter Computer mit Touchscreen)
* Phablet (aus Phone und Tablet)
* Instagram (Eigenname der Foto-App)
* Snapchat (Eigenname der Instant-Messaging-App)
* Spam-Mail / Spammail (unerwünschte Mail zu Werbezwecken)
* Späti (kurz für Spätkauf)
* ick/icke (Berliner Variante des Personalpronoms "Ich")
* Work-Life-Balance
* Mütterrente